Die Auffassungen der reflexiven Modernisierung zeigen, daß die gesellschaftlichen Veränderungen mit der bloßen Einführung eines oder mehrerer zusätzlicher Wirtschaftssektoren nicht erfaßt werden. Es besteht die Gefahr einer einseitigen Betrachtungsweise, die wichtige Problemfelder nicht erkennen kann.
Bezugnehmend auf GERNOT WERSIG, läßt sich der Begriff "Informationsgesellschaft" mit Wissen und Kommunikation in Verbindung bringen.1 Das Wissen, das bei GIDDENS reflexiv wird und bei BECK in Form von Ungewißheit auftritt, die die Grundlagen der industrialisierten Moderne in Frage stellt,2 repräsentiert gewissermaßen die Seite der auftretenden Probleme, während die Kommunikation als eine Art "Therapie" angesehen wird, die neue Formen des gesellschaftlichen Handelns etablieren kann. Insofern Wissen und Kommunikation mit Information in Verbindung gebracht werden können, läßt sich auch eine "Informationsgesellschaft" ausmachen.
Da die Information als solche eine große Rolle spielt, scheint es hilfreich zu sein, zuerst den Begriff der Information mit seinen historischen Veränderungen zu erfassen, um die angemessenste Bedeutung im Zusammenhang mit der Informationsgesellschaft zu finden.
Bevor der Begriff in den dreißiger Jahren von der Nachrichtentechnik mit neuen Inhalten gefüllt und die alten Bedeutungen überdeckt wurden, wurde Information alltagssprachlich im Sinne von Erkenntnis, Wissen oder Mitteilung verwendet.3
Der Einfluß des nachrichtentechnischen Informationsbegriffs auf die Alltagssprache zog eine größere Zahl weiterer Definitionen aus verschiedenen Einzelwissenschaften nach sich, so daß RAFAEL CAPURRO die Notwendigkeit einer die Entwicklungsgeschichte einschließenden Begründung eines Informationsbegriffs diagnostiziert. Aus seiner Untersuchung gehen sechs Verwendungsbereiche für den Begriff der Information hervor:4
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Welcher Informationsbegriff für die Definition einer Informationsgesellschaft ausschlaggebend ist, ist eng mit der Betrachtungsweise verbunden.
Da die Informationsgesellschaft besonders in neuester Zeit in einen Zusammenhang mit den neuen Kommunikationsmitteln gebracht wird, scheint der im wissenschaftlichen Bereich verankerte nachrichtentechnische Informationsbegriff eine Rolle zu spielen. Bei eingehenderer Betrachtung entpuppt er sich jedoch als eine rein mathematische Größe, welche die Wahrscheinlichkeit einer Zeichenfolge beschreibt.5
Viel brauchbarer, um eine gesellschaftliche Größe zu beschreiben, kann der alltagssprachliche Umgang sein, der Information als das Wissen über Fakten ansieht, wobei der Vorgang der Übermittlung von Fakten im Vordergrund steht. "Der alltagssprachliche Informationsbegriff bezeichnet also den Prozeß der Erkenntnis- bzw. Wissensvermittlung und bezieht implizit dadurch Information immer auf menschliches Bewußtsein bzw. auf die Wirkung von Wissen auf das Bewußtsein."[Hervorhebungen im Original]6
Dies weist auf den semantischen Ursprung des Informationsbegriffes hin, welcher auf die griechischen Begriffe Typos, Morphe, Eidos und Idea, die im Lateinischen mit forma wiedergegeben werden, zurückgeht.7
Nach der Bedeutung von Typos wird das Wahrgenommene der Prägung einer Wachstafel gleich in das Bewußtsein eingeprägt oder in-formiert.
Morphe taucht im Zusammenhang mit der Formung einer äußeren Gestalt auf, während die Begriffe Eidos und Idea sich, ähnlich wie Typos, auf den Erkenntnisprozeß beziehen.
Nach Platon formen die Ideen die Sinnesempfindungen, sie in-formieren den Stoff der Erkenntnis, bringen die Wahrnehmung in Form.8
Das lateinische forma taucht als materielle Formung von Gegenständen und als immaterielle Formung der Erkenntnis, dem griechischen Eidos/Idea entsprechend, auf. Beide Bereiche, der ontologische und der erkenntnistheoretische, umschreiben einen Mitteilungsprozeß, haben also rein vermittelnden Charakter.
Werden diese ursprünglichen Bedeutungen, die sowohl mit dem pädagogischen als auch mit dem philosophischen Verwendungsbereich des Informationsbegriffs korrespondieren, in den Vordergrund unserer Auffassung von Information gerückt, so bezieht sich die Information auf die Übertragung von Wissen oder auch Fakten auf den Menschen. Demnach kann das bloße Vorhandensein einer großen Wissensmenge eine Gesellschaft noch nicht zur Informationsgesellschaft machen, sondern das vorhandene Wissen muß auch auf die Menschen übertragen werden, womit der Kommunikation eine entscheidende Rolle zufällt.
Diese Auffassung macht sich die Informationswissenschaft zu eigen, indem sie die Informationsgesellschaft weniger als eine Informationstechnologiegesellschaft denn als eine Informationsbenutzungsgesellschaft ansieht9 und sich damit gegen die informatiosökonomischen Ansätze abgrenzt und eher in die Richtung der "informierten Gesellschaft" tendiert.10
Im Zusammenhang mit der Auflösung der industriegesellschaftlichen Ordnung zeichnet sich die Komplexität einer individualisierten Gesellschaft mit einer unüberschaubaren Vernetzung differenzierter Zusammenhänge ab.
Wersig macht zwei Richtungen der Komplexität aus: Zum einen "die horizontale Komplexität der gegeneinander stehenden Optionen...und die vertikale Komplexität der unterschiedlichen Zeitschichten, mit denen wir es zu tun haben."11 Die Komplexität steht unmittelbar im Zusammenhang mit einer gesteigerten Flexibilisierung der Handlungsmöglichkeiten der zum Handeln gezwungenen Individuen. Es eröffnen sich viele neue Wahlmöglichkeiten, da die äußeren Vorgaben abnehmen, räumliche und soziale Mobilität zunehmen, die kognitiven Möglichkeiten durch einen medialen Überfluß gesteigert werden. Es ergeben sich oft mehrere Handlungsoptionen zur Erreichung desselben Ziels.
Diese neuen Freiheiten werden aber nicht nur als solche wahrgenommen, sondern vielfach als Bedrohung erlebt, da die Reflexivität der Moderne mit der erfahrenen Diskontinuität die Orientierungshilfsmittel der ersten Moderne beseitigt und die verstärkte scheinbare Zufälligkeit und das erlebte Risiko verunsichernd wirken.12
Die Komplexität der reflexiven Moderne führt zu einer Ungewißheit, die in Überforderung münden kann. Sie ist auch die Ursache der von BECK dargestellten Gegenmoderne, welche von einem Bedürfnis nach vergangener Einfachheit angetrieben wird, jedoch letztlich nur die Komplexität insgesamt weiter erhöht.
Wenn die Komplexität die Menschen tendenziell überfordert, dann sollte eine gesellschaftliche Zielkonzeption die Reduktion der Komplexität beinhalten. In diesem Sinne kann die Vermittlung von Wissen, die In-Formation in den Dienst der Komplexitätsreduktion gestellt und die Informationsgesellschaft als eine "Komplexitätsreduktionsgesellschaft" angesehen werden: " 'Informationsgesellschaft' ist die Gesellschaft, auf die wir uns zubewegen müssen, in der die existierende Komplexität, die an vielen Stellen überfordert, durch geeignete, d.h. die Errungenschaften der Moderne nicht zurückführende, Hilfsmittel reduziert wird."13
Information kann als eine Orientierungshilfe gegen die Verunsicherung und Überforderung der zweiten Moderne angesehen werden und darf nicht verwechselt werden "mit allen möglichen Dingen, die medial transportiert und vermarktet werden können."14
Komplexität kann unterschieden werden als Handlungskomplexität, die Handlungsfreiheit ohne zeitliche und inhaltliche Vorgaben und ohne Sichtbarkeit der möglichen Auswirkungen meint, und Wissenskomplexität, die ungesehene Zusammenhänge technischer oder kultureller Art, die angewachsene Menge menschlichen Wissens, das in seiner Gesamtheit unüberschaubar wird oder auch die Beseitigung früherer Mittel der Komplexitäts-reduktion, die auf Tradition und Religion basierten, beinhaltet.
Der Handlungskomplexität können individuelle Lebensstile oder ein Management des Alltags o.ä. entgegengestellt werden, die ebenso kommunikativ vermittelt werden wie Konzepte zur Reduktion der Wissenskomplexität, die sich allerdings insbesondere auf die neuen Kommunikationstechniken bzw. -technologien selbst konzentrieren.15
Die Aufmerksamkeit sollte dabei auch auf Formen der Kommunikation gelenkt werden, die von den linearen Wissensübermittlungen, die der linearen Rationalität der ersten Moderne entsprechen, stark abweichen. Zu erwähnen sind hier ebenso die bildhafte Kommunikation wie die Interaktion mit Maschinen, die Nutzung von Agenten, die zum Beispiel im Internet in Form von Programmen nach bestimmten Informationen suchen, und die Hypermedialität, die verschiedene Medien und nichtlineare inhaltliche Verzweigungen einschließt.16 Wird die Veränderung, die allein durch das Aufkommen des Fernsehens bewirkt wurde, in Augenschein genommen, so läßt sich die Veränderung einer das Fernsehen hinter sich lassenden Entwicklung, wie sie sich schon andeutet, erahnen. Um eine Informationsgesellschaft zu erreichen, ist diese Entwicklung notwendig, wenn auch der derzeitig sich herausbildende Multimedia-Bereich die Komplexität eher noch verschärft. Hingegen wird die Informationsgesellschaft ohne die Technologien nicht erreichbar. Diese Technologien sind allerdings nur Hilfsmittel, die von sich aus noch keine Informationsgesellschaft bilden, "sondern ... lediglich dann für die Informationsgesellschaft relevant werden, wenn sie neue Potentiale der Komplexitätsbewältigung anbieten."17 "Zu hoffen ist, daß ein multimedial vermitteltes erhöhtes Komplexitätsumgangsniveau der Individuen auch die Umgangssouveränität mit dem Komplexitätsfaktor Multimedia erhöht."18
Wenn hier von Wissen die Rede ist, sollte noch einmal auf die verschiedenen Wissenskonzepte der reflexiven Modernisierung eingegangen werden.19 Der Unterschied zwischen GIDDENS und BECK ist der, daß ersterer von einem Wissen über die Grundlagen und Probleme der Modernisierung ausgeht, das reflexiv im Sinne einer Reflexion ist, die von Expertensystemen ständig über sich verändernde Verhältnisse geführt wird, um die Expertensysteme anpassen zu können. "Institutionalisierte Reflexivität" bedeutet aber auch, daß das Wissen reflexiv wird, daß das Wissen von der Gesellschaft die Gesellschaft selbst verändert, so daß die Gewinnung neuen Wissens notwendig wird. Bei BECK hingegen spielt das Nicht-Wissen um die Nebenfolgen der industrialisierten Modernisierung eine entscheidende Rolle. In der Auseinandersetzung zwischen "offiziellen" Experten und Experten aus sozialen Bewegungen sind Wissen und Nicht-Wissen nicht klar verteilt, sondern jeweils auf beiden Seiten zu finden. Die Anerkennung von Nebenfolgen stellt die Grundlagen der Industriemoderne in Frage, so daß Nicht-Wissen auch als eine Abwehrreaktion angesehen werden kann. Bei den Dimensionen des Nicht-Wissens unterscheidet BECK daher unter anderem zwischen dem Nicht-Wissen-Können und dem Nicht-Wissen-Wollen, wobei ersteres bewußt oder nicht bewußt sein kann und letzteres ein gezieltes Ignorieren von Tatsachen darstellt.
Das Nicht-Wissen-Können nimmt in der reflexiven Moderne insofern eine besondere Stellung ein, da es keinem Standpunkt entspringt, sondern als Produkt von Expertensystemen das Risiko repräsentiert, wobei z.B. nur die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses bestimmt werden kann - das "Restrisiko" - jedoch nicht, ob es tatsächlich eintritt oder nicht.
Information ist dann als Vermittlung von Expertenwissen ebenso zu sehen wie als Offenlegen von Nicht-Wissen. Um eine Reduktion von Komplexität zu erreichen, muß eine Informationsgesellschaft offen gestaltet werden; das heißt, das reflexive Wissen und das Wissen um die Reflexivität des Wissens sowie auf der anderen Seite das Wissen von den verschiedenen Dimensionen des Nicht-Wissens als auch verschiedene Expertenwissen müssen der ganzen Gesellschaft übermittelt werden, sie müssen über die Wege der Kommunikation die Gesellschaft in-formieren. Im Sinne der BECK´SCHEN Subpolitik stellt sich eine Komplexitätsreduktion dadurch ein, daß die subpolitische Organisation institutionalisiert wird und so das Nebeneinander von selbstorganisierter Politik von unten und offizieller Politik von oben, die im Volk nicht mehr den nötigen Rückhalt findet, beendet wird. Durch die Institutionalisierung der Subpolitik würde den Individuen mehr Gestaltungsmacht an die Hand gegeben, so daß quasi die Individualisierung mit einer neuen Art von Gruppenbildung sich im Politischen umsetzte. Komplexität und Überforderung würden durch diese Institutionalisierung reduziert, indem die sich ungeordnet vollziehende Subpolitik einen Handlungsrahmen bekäme. Der Zusammenschluß teilweise sehr kleiner und kurzlebiger Interessengruppen wird durch ein sowohl Individual- als auch Massenkommunikationsmedium wie das Internet begünstigt, da es entsprechend den Entbettungsmechanismen der reflexiven Moderne ortsunabhängige Gruppenbildungen zuläßt. Flexiblere Möglichkeiten der Gruppenbildung führen zu kleineren, homogeneren Gruppen, die sich aber auch gegeneinander abgrenzen müssen und so ein großes Konfliktpotential bieten. Darüber hinaus drängen kleinere Gruppen aus kleinen Kommunikationskreisen auf größere Kommunikationskreise, um sich breiteres Gehör zu verschaffen.20
Kommunikationsnetzwerke wie das Internet unterstützen die Tendenz der Globalisierung und gleichzeitig wirken sie auch bei der aus der Globalisierung folgenden Veränderung der lokalen Zusammenhänge mit. Diese Vorgänge bezeichnet GIDDENS als Dislozierung, der Entbettung aus raumzeitlich eng gefaßten lokalen Gemeinschaften, und Rückbettung, der Wiedereingliederung in Gemeinschaften auf einer jetzt frei gestaltbaren Ebene.21 Mit Hilfe der neuen Kommunikationstechnologien sind Beziehungen im Zusammenhang mit der Rückbettung zunehmend ortsunabhängig.
Die Lokalität bildet ein Gegengewicht gegen die Globalisierung, wobei sie allerdings selbst erheblichen Veränderungen unterworfen ist. "Der Beobachtung, daß Familienbindungen weicher werden, den Trends zum Singletum, den Klagen über Individualisierung entspricht eine Gegenbewegung, die mindestens genauso beobachtbar ist, die der Bildung von sozialen Netzen, die auf Begegnungen und nicht auf klassischen Vernetzungsmustern wie Familie oder lebenslange Gemeinsamkeit in Vereinen, Firmen, etc. beruhen."[Hervorhebung im Original]22 Diese sozialen Netze bilden sich nicht zwangsläufig über elektronische Kommunikationsnetzwerke, jedoch können sie dazu neigen, da eine Verbindung von über die Lokalität verstreuten Personen unterstützt wird.
Auch das von GIDDENS beschriebene Nachknappheitssystem wäre eine Entwicklung im Sinne einer Informationsgesellschaft. Es handelt sich dabei um eine Umwandlung des Marktes in ein System der Informationsweitergabe zur Koordination wirtschaftlicher Austauschprozesse,23 was eine Reduktion der Wissenskomplexität in der Ökonomie bedeutet, eine Überwindung der marktwirtschaftlich bedingten Chancenungleichheiten.
Ebenso beschreibt RIFKIN ein postmarktwirtschaftliches Zeitalter, das die gesellschaftlichen Folgen der fortschreitenden Rationalisierung überwinden soll.24 Zunächst wird eine weitere Verminderung der Wochenarbeitszeit vorgeschlagen, die die Anzahl der Beschäftigten wieder heben würde, wobei ein entstehender Einkommensverlust durch eine Profitbeteiligung der Beschäftigten wieder ausgeglichen werden könnte.25 Verkürzte Arbeitszeiten und eine damit einhergehende Flexibilisierung würden einen Produktivitätszuwachs aufgrund optimierten Einsatzes von Kapital und Maschinen nach sich ziehen. Flexibilisierung und Arbeitszeitverkürzung sind auch notwendig, um die Lücke zwischen der Produktivität und der Kaufkraft zu schließen. Die Arbeitszeitverkürzung müßte im internationalen Rahmen eingeführt oder zumindest geregelt werden, da sich ansonsten Wettbewerbsnachteile einstellten.
Darüber hinaus schlägt RIFKIN die Verlagerung von Arbeitskräften in den dritten Sektor vor, der sich in den von Staat und Wirtschaft vernachlässigten Bereichen der Sozialarbeit, des Gesundheitswesens, der Schule, der Wissenschaft oder der Kunst ausbildet und durch private Stiftungen, Spenden, Gebühren oder öffentliche Gelder finanziert wird. Das Schwinden von Arbeitsplätzen oder das Abnehmen der Arbeitszeit mindert die Bedeutung der Arbeitsgesellschaft und eröffnet die Möglichkeit, den dritten Sektor auszuweiten und damit Gemeinschaft und Demokratie auch jenseits der nationalen Grenzen zu stärken. Die Rolle der NGO´s im Umbruch in Mittel- und Osteuropa und ihre Rolle in den Entwicklungsländern als Ersatz für fehlende Märkte wird dabei als ein Vorbild für mögliche Entwicklungen gesehen. Letztlich ließen sich auf diesem Wege die Ungewißheiten, die Komplexität der durch die Nebenfolgen der Industrialisierung in eine Krise geratenen Institution Erwerbsarbeit reduzieren.
1 Vgl. Gernot Wersig: Die Komplexität der Informationsgesellschaft, Konstanz 1996, S. 9ff. Wersig setzt sich hier, neben Ulrich Beck und Anthony Giddens, auch mit Jürgen Habermas und Jean - François Lyotard auseinander. Bemerkenswert ist, daß er Gemeinsamkeiten dieser vier Autoren feststellt, da Beck und Giddens einerseits Lyotard als Vertreter der Postmoderne entgegenstehen und Habermas das Festhalten an alten Kategorien der industriegesellschaftlichen Moderne vorhalten. (vgl. u.a. Ulrich Beck: Das Zeitalter der Nebenfolgen und die Politisierung der Moderne, a.a.O., S. 38f.) Überraschend ist dies indes nicht, da alle vier gewisse Auflösungserscheinungen der modernen Gesellschaft ausmachen und sie nur unterschiedlich interpretieren. zurück
2 Vgl. Ulrich Beck: Die Erfindung des Politischen, a.a.O., S. 45ff. zurück
3 Vgl. Rafael Capurro: Information. Ein Bericht zur etymologischen und ideengeschichtlichen Begründung des Informationsbegriffs, München, New York, London, Paris 1978, S. 1ff.zurück
4 Vgl. zum folgenden: Rafael Capurro, a.a.O., S. 276ff.zurück
5 Vgl. Rafael Capurro, a.a.O., S. 213ff.zurück
6 Rafael Capurro, a.a.O., S. 201.zurück
7 Vgl. Rafael Capurro, a.a.O., S. 3ff.zurück
8 Vgl. Rafael Capurro, a.a.O., S. 19-49.zurück
9 Vgl. Gernot Wersig, a.a.O., S. 140.zurück
10 Vgl. Karl Steinbuch: Die informierte Gesellschaft. Geschichte und Zukunft der Nachrichtentechnik, Stuttgart 1996. Steinbuch sieht die in der Zukunft verfügbare Information über die Konsequenzen des menschlichen Verhaltens im Gegensatz zu bisher üblichen Vergleichen mit der Tradition. Die zukünftige Entwicklung kann in der informierten Gesellschaft anhand möglicher Konsequenzen erkannt und somit auch beeinflußt werden.zurück
11 Gernot Wersig, a.a.O., S. 12.zurück
12 Schon zu Beginn der 70er Jahre hat Alvin Toffler dieses Phänomen im Zusammenhang mit einer kraß veränderten Gesellschaft beschrieben. Seine These war, "daß es für den Umfang des Wandels, den der menschliche Organismus ertragen kann, erforschbare Grenzen gibt, und daß wir, wenn der Wandel ständig beschleunigt wird, ohne daß diese Grenzen vorher bestimmt werden, an unzählige Menschen Anforderungen stellen könnten, denen sie einfach nicht gewachsen sind. Wir laufen das große Risiko, sie in jenen Zustand zu versetzen, den ich den Zukunftsschock genannt habe." Alvin Toffler: Der Zukunftsschock; Zürich 1970.zurück
13 Gernot Wersig, a.a.O., S. 14. Das Informationskonzept, das dieser Idee zugrunde liegt, ist laut Wersig auf die Kommunikationstheorie von Shannon zurückzuführen, wo Information als Verringerung von Ungewißheit definiert wird. (Vgl. ebd.)zurück
14 Gernot Wersig, a.a.O., S. 28f.zurück
15 Vgl. Gernot Wersig, a.a.O., S. 16ff.zurück
16 Hier ist auch noch der im World Wide Web (WWW) übliche Hypertext mit seiner Möglichkeit der Ansteuerung von Textteilen je nach Interesse, zu erwähnen. So hat sich auch eine eigene "Internetliteratur" entwickelt, in der häufig die Chronologie des Textes den Lesern überlassen bleibt und so jeder Lesevorgang quasi einen eigenen Text ergibt, in den meist noch grafische Effekte mit eingebaut sind. Anzusehen ist dies z.B. beim Internet-Literaturwettbewerb der Zeit: Online in Internet: URL: http://www.bda.de/bda/int/zeit/littwett/index.html.zurück
17 Gernot Wersig, a.a.O., S. 16f.zurück
18 Gernot Wersig, a.a.O., S. 23.zurück
19 Vgl. zum Folgenden: Ulrich Beck: Wissen oder Nicht-Wissen? Zwei Perspektiven "reflexiver Modernisierung", a.a.O., S. 289ff.zurück
20 Vgl. Gernot Wersig, a.a.O., S. 19ff.zurück
21 Vgl. Anthony Giddens, Konsequenzen der Moderne, a.a.O., S. 177f.zurück
22 Gernot Wersig, a.a.O., S. 21.zurück
23 Vgl. Anthony Giddens, Konsequenzen der Moderne, a.a.O., S. 204ff.zurück
24 Vgl. zum Folgenden: Jeremy Rifkin, a.a.O., S. 165ff.zurück
25 Eine Gesetzesinitiative in Bezug auf eine derartige Beteiligung der Beschäftigten am Produktivkapital wird in Deutschland schon seit längerem angekündigt und soll von der SPD und den Grünen im kommenden Bundestagswahlkampf thematisiert werden. Vgl. "Aktien für alle", in: Die Woche, 15.8.1997, Seite 1.zurück